Anton Gabmayer

* 20.4.1959 Wien. Dirigent. Begann seine musikalische Laufbahn im Alter von sechs Jahren im Jugendorchester seiner Heimatstadt Korneuburg/NÖ. Danach 1969–73 Mitglied der Wiener Sängerknaben , wo seine Lehrer F. Großmann, H. Gillesberger und U. Themer waren. 1974–77 Tonsatzstudium an der Wiener MHsch., seit 1977 als Chorleiter tätig. G. studierte mehrere Semester Jus, besuchte die katholische Sozialakademie (1982) und arbeitete zunächst beim Österreichischen Gewerkschaftsbund. Seine Dirigierausbildung erhielt er 1985 von K. Österreicher, im selben Jahr Übernahme der künstlerischen Leitung des Wiener Sinfonischen Kammerorchesters. 1992 begann G. seine künstlerische Zusammenarbeit mit den Haydn Festspielen in Eisenstadt. Bis 2000 wurde als einzigartiges Projekt die Aufführung aller 107 Sinfonien J. Haydns im sog. Haydnsaal, dem ursprünglichen Aufführungsort vieler dieser Werke, auf Schloss Eszterházy in Eisenstadt verwirklicht. Durch diese neun Jahre andauernde Beschäftigung mit den Kompositionen Haydns avancierte G. zu einem Spezialisten für die Musik der Wiener Klassik. Außerdem wurde hierfür eigens das Orchester Die HaydnAkademie gegründet, das sowohl mit modernem als auch altem Instrumentarium musiziert, wobei die Anzahl der Musiker ungefähr jener entspricht, die Haydn als Esterházy’scher Kapellmeister zur Verfügung stand. Nach 2000 wurde das Repertoire des Orchesters um weitere Werke Haydns (Ouvertüren, Instrumentalkonzerte, Arien, geistliche Musik), aber auch um Kompositionen seiner Zeitgenossen W. A. Mozart, M. Haydn, I. J. Pleyel, K. Ditters v. Dittersdorf oder J. B. Vanhal erweitert. Neben seiner Dirigiertätigkeit, die ihn mittlerweile bis nach Japan führte, gab G. bei österreichischen und englischen Verlagen Sinfonien, Opern und Konzerte heraus. 2007 gründete er das in Klosterneuburg, Korneuburg, Langenzersdorf/NÖ und Bad Deutsch Altenburg/NÖ veranstaltete Festival Klangbrücke. Darüber hinaus verwirklicht G. Projekte für Kinder und Jugendliche, wobei neben der Vermittlung von Musik auch Kreativität, Verantwortung und Humanismus im Mittelpunkt stehen.