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wurde das alles vergessen und clubs einstufen. Die gerne
übertüncht, und dann kom- diese Musik hören und denen
men diese schiffssirenenhaften es auch relativ wurscht ist, wie
Hörner hinein. Und das Origi- das gespielt ist. Ich höre von
nal, das wir ja haben, da gibt’s denen: Jetzt hab ich endlich
zum Beispiel noch kein Becken. eine Aufführung der So und
Nur mit großer und kleiner so-Polka gehört! Und wenn ich
Trommel – kein Becken! dann sage: Hast du nicht ge- Eduard Strauss:
hört, wie grauslig die gespielt „Ein killing
Warum wollen die Musiker das so haben?! Dann antworten sie: argument gegen
nicht spielen, wenn die Original- Nein, nein, das ist mir egal, meine Bemühungen:
fassung doch verfügbar ist? Hauptsache, ich hab’s jetzt ein- Was wollen‘S?
mal gehört! Dafür gibt es aber Hauptsach,
E.S.: Das wundert mich auch. in jeder Gesellschaft auch ein Strauss
Nicht alle Musiker!, ruft meine paar handverlesene Experten, wird gespielt,
Frau gerade. Natürlich gibt’s die uns helfen! wurscht wie!“
einige, die sagen: Herrlich,
gib her, wir machen das! Aber Es gibt zwei killing arguments
auch der Holik hat mir gesagt, gegen meine Bemühungen:
die Musiker wollen das nicht, Das erste ist: Was wollen’S?
ich weiß nicht warum. Und das Hauptsach’, Strauss wird ge-
ist halt sehr traurig! spielt, wurscht wie! Und das
zweite ist: Wozu brauch’ ma
Es gibt Ihr Wiener Institut für a Forschung! Strauss rennt
Straussforschung und diverse eh! Zwölf bis 15 Mal in Wien,
Strauss-Gesellschaften in aller daily! Die Touristen kommen
Welt, deren Aktivitäten Sie eh, die brauchen nix anderes.
begleiten. Werden dort die Werke Die zahlen die Musiker sehr
der Strauss-Familie angemessen schlecht, und das geht dann
rezipiert? schon irgendwie …
E.S.: (lacht) Die Strauss-Ge- Dann stehen Sie ja mit Ihren
sellschaften können Sie im Bemühungen auf verlorenem
Großen und Ganzen als Fan- Posten, wenn man das so hört.

