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Sie ihn nennen, nicht planen, Orchester in der Aufführung
aber vor allem nicht „proben“ seine eigenen Stärken zu zei-
kann. Meine Erfahrungen bei gen, seine Kräfte zu bündeln
den diversen internationalen und vor allem gemeinsam mit
Orchestern zeigen mir, dass mir den Mut zum Risiko zu
man Konzertsituationen in suchen und nach den Ster-
einer Probenatmosphäre nicht nen zu greifen. Den Kopf also
simulieren kann und man ein nach all den sorgfältigen Vor-
gewisses Vertrauen walten bereitungen im Konzert leeren
lassen muss. Die Anspannung, zu können und sich auf sein,
der Fokus, das besondere Mo- aber auch das Können des
mentum – dies alles fehlt in Orchesters zu verlassen, ist die
der Probenphase. Das ist auch große Kunst. Dadurch ent-
gut so, weil man viel nüchter- steht Authentizität und diese
ner und analytischer arbeiten ist einfach ansteckend und
kann. springt letzten Endes auf das
Publikum über – so entsteht
Das genau ist aber auch der ein gemeinsames WIR. Dieses
Schlüssel zu einem packenden WIR ist die Quintessenz unse-
Konzerterlebnis – eine gute res Musikmachens und der
Probenarbeit ermöglicht dem essenzielle Mehrwert unserer
Azis Sadikovic wurde 1983 in Wien tete mit Künstlerpersönlichkeiten wie
geboren und studierte Dirigieren bei Elisabeth Leonskaja, Julia Fischer,
Prof. Georg Mark und Violine bei Bobby McFerrin und Pavel Vernikov.
Prof. Werner Hink (Konzertmeister
der Wiener Philharmoniker) an der 2013 gewann er den Concurso Jovens
Konservatorium Wien Privatuniver- Maestros 2013 in Lissabon/Portugal
sität, wo er 2008 mit Auszeichnung und wurde mit dem 3. Preis und dem
abschloss. bronzenen Baton bei der renommier-
ten Grzegorz Fitelberg International
Er nahm an Meisterkursen mit Competition 2012 in Katowice/Polen
Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel, ausgezeichnet.
Peter Eötvös, Yakov Kreizberg, Kurt Bei der Solti International Conducting
Masur, Colin Metters, Günter Neuhold Competition 2017 in Ungarn war er
und Nicolàs Pasquet teil und arbei- der 2. Preisträger.

